Kadri Halimi (1921 – 2001)

Kadri Halimi wurde im Dorf Crnica bei Gnjilane im Kosovo am 9. Februar 1921 geboren. Neun Jahre vor seiner Geburt war Kadri Halimis Großvater als Organisator des Aufstands gegen die serbische Besatzung aktiv. Während seiner Schulzeit bei der Großen Medresse in Skopje ist Kadri Halimi Kommunist geworden und dem Verband der kommunistischen Jugend Jugoslawiens (SKOJ) beigetreten. 1942 war er der Gründer der ersten Zelle der Kommunistischen Partei Jugoslawiens (KPJ) in Gnjilane. Nach der Befreiung Jugoslawiens hat Halimi ein Studium aufgenommen. 1950 ist er der erste Albaner geworden, der an der Universität in Belgrad ein Diplom in Ethnologie erlangt hat. Kadri Halimi ist an der Abteilung für Ethnologie Assistent geworden und hat eine Sammlung albanischer Volkslieder aus Kosovo und Metohija veröffentlicht. 

Am 10. Mai 1952 wurde Kadri Halimi verhaftet und zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe auf Goli otok verurteilt. Seiner Verhaftung lag nicht die Unterstützung der Kominform-Resolution zugrunde, sondern Halimis Unzufriedenheit mit der Position der albanischen nationalen Minderheit in Jugoslawien. Nach seiner Befreiung am 6. Juli 1954 arbeitete Halimi als Kustos des Museums von Kosovo-Metohija. Trotz seiner Verfolgung setzte er seine politische Tätigkeit fort und gründete 1960 zusammen mit einigen anderen Albanern, die ebenso auf Goli otok interniert waren, das Revolutionäre Komittee für die Vereinigung albanischer Gebiete in Jugoslawien und Albanien. 

Halimi ist 1961 erneut festgenommen worden, diesmal als Anführer der illegalen Organisation „Das antirevisionistische revolutionäre Komittee zur Befreiung Kosovos“. Diese Organisation versuchte, unter Unterstützung Enver Hoxhas, alle albanischen separatistischen Gruppen zu vereinen. Halimi wurde bis 1968 im Gefängnis gefangen gehalten. Anlässlich der breiten studentischen Demonstrationen dieses Jahres wurde u. a. die Forderung geäußert, derzufolge Halimi ein Abgeordnete aus den kosovo-albanischen Reihen werden soll. Auch wenn während der 1950er Jahre Halimi nach seiner Befreiung aus Goli otok noch immer wissenschaftliche Arbeiten unter seinem eigenen Namen veröffentlichen durfte, war dies nach seiner Verhaftung 1961 nicht der Fall.

Während der 1990er Jahre arbeitete Kadri Halimi am Albanologischen Institut in Pristina, welches ab 1994 bis 1998 aufgrund der Repression von Seiten der serbischen Regierung illegal wirkte. Halimi arbeitet mit Ibrahim Rugova, dem Präsidenten der Demokratischen Liga Kosovos, eng zusammen. In dieser Zeit und unmittelbar nach dem Kosovo-Krieg veröffentlichte Halimi eine Vielzahl an wissenschaftlichen Arbeiten auf den Gebieten der Ethnologie, kultureller Anthropologie und Folkloristik. Kadir Halimi ist am 19. Oktober 2001 in Pristina gestorben.