Eligio Zanini (1927 – 1993)
Eligio Zanini wurde 1927 in Rovigno (Rovinj) geboren. 1948 wurde er in Pula aktives Mitglied des SKOJ (Savez komunističke omladine Jugoslavije – Verband der kommunistischen Jugend Jugoslawiens), jedoch hat er sich nach Bekanntmachung des Auseinandergehens Titos und Stalins entschieden, sein politisches Wirken bis auf seine Arbeit in der Abteilung für Kultur und Bildung zu beenden. Nichtsdestoweniger wurde Zanini wegen seiner Entscheidung aus der Kommunistischen Partei auszutreten und sich im Konflikt zwischen Belgrad und Moskau nicht zu positionieren, verhaftet. Seine Verhaftung erfolgte zu Beginn des Jahres 1949 in Rijeka durch die föderalen Staatssicherheitsbehörden aus Pula (Uprava državne sigurnosti – UDB), wo er zu dieser Zeit einen Marxismuskurs für Lehrkräfte besuchte. Am selben Tag ist er nach Pula ins Gefängnis gebracht und verhört worden. Nach einem halben Jahr in Haft wurde er auf Goli otok interniert. Zanini wurde zu einer so genannten administrativen Strafe von 13 Monaten verurteilt.
Nach seiner Ankunft auf Goli otok wurde er gezwungen, am Bau des Lagers mitzuarbeiten. Kurz nach seiner Ankunft haben sich die Bedingungen für die Lagerinsassen verschlechtert. Zanini und die anderen Häftlinge wurden zu schwerer körperlicher Arbeit unter Prügel und ideologischer Umerziehung gezwungen. Nach sieben bis acht Monaten im Lager wurde Zanini angeboten, eine Erklärung zu unterschreiben, in welcher er sich auf die Seite Titos stellen würde. Im Gegenzug wäre er aus dem Gefängnis entlassen worden. Doch Zanini weigerte sich, die Erklärung zu unterschreiben, wonach er einer noch brutaleren Behandlung als zuvor ausgesetzt war. Erst nachdem er aufgrund der Erschöpfung einen Kollaps erlitten hat, hat er etwas weniger fordernde Aufgaben erhalten, wie z. B. die Pflege der Sämlinge auf der Insel. Nach mehr als zwei Jahren auf der Insel wurde Zanini im Frühjahr 1952 zur halbjährigen Arbeit am Bau einer Eisenbahnlinie in Bosnien-Herzegowina gezwungen. Dort blieb er bis zum Herbst des gleichen Jahres.
Nach seiner Rückkehr nach Pula litt er weiterhin unter Verfolgung. Drei Jahre lang wurde er einer strengen Überwachung unterworfen und musste seine Aktivitäten melden. Anfänglich arbeitete Zanini als Lagerarbeiter in einem Warenlager, jedoch hat er bald eine Anstellung als Buchhalter finden können – vermutlich dank seiner Bildung. Ab 1959 hat Zanini als Lehrkraft in einer Grundschule in Savudrija gearbeitet – hier hat er bei der Wiederaufnahme der Tätigkeit des örtlichen italienischen Kulturvereins geholfen. Während der 1960er Jahre hat Zanini ein Studium der Pädagogik absolviert und in der Grundschule in Bale bei Rovinj jahrelang gearbeitet. Eligio Zanini ist 1993 in Pula gestorben.