9. Frauenlager
Während des Konflikts mit Stalin wurden 862 Frauen festgenommen und in den Lagern interniert. Die Beschuldigungen waren fast die gleichen wie für die Männer. Die Frauen waren vom Moment ihrer Verhaftung an physisch von den Männern getrennt. Während der Ermittlungen befanden sie sich in speziellen Gefängnissen oder in bestimmten Teilen des Gefängnisses. Sie wurden in getrennten Prozessen vor Gericht gestellt und anschließend in Lager und Gefängnisse gebracht, wo sie von den Männern getrennt wurden. Das erste Lager, in dem sie von August 1949 bis Januar 1950 untergebracht waren, war Ramski Rit an der Grenze zwischen Jugoslawien und Rumänien. Das Lager befand sich in einem sumpfigen Gebiet in der Nähe des damals feindlichen Landes, sodass die Gefangenen bald in das Zabela-Gefängnis in Požarevac gebracht wurden.
Danach wurden die Frauen in ein Lager auf der Insel Sveti Grgur gebracht, wo sie von April 1950 bis April 1951 etwa ein Jahr verbrachten, bevor sie nach Goli Otok in ein Lager namens „Radilište 5“ (R-V) gebracht wurden. Sie verbrachten dort auch ein Jahr. Während dieser Zeit waren sie, obwohl sie zusammen mit den Männern auf der Insel waren, nicht in Kontakt mit ihnen. Nach Aussagen ehemaliger Lagerinsassen sahen sie sich nur manchmal aus der Ferne.
Das Frauenlager auf Goli Otok befand sich an einem besonders unzugänglichen Ort mit besonders schlechten Wetterbedingungen, da es ständigen Windböen ausgesetzt war. Ähnlich wie in der Verwaltungsstruktur der Männerlager waren die Ermittler Frauen, und die Lebens- und Arbeitsbedingungen waren schwierig. Nach Goli Otok wurden die Häftlinge erneut auf die Nachbarinsel Sveti Grgur gebracht, wo sie die Auflösung des Lagersystems und ihre Freilassung abwarteten.
Foto der Überreste des Frauenlagers auf Goli Otok
Fotograf: Darko Bavoljak